Andrea Camilleri: Das Spiel des Poeten

andreDen 90. Geburtstag des italienischen Bestseller-Autors Andrea Camilleri am 6. September feiert der Lübbe-Verlag mit drei neuen Montalbano-Krimis. Der erste, „Das Spiel des Poeten“, ist zugleich der düsterte Fall für den sizilianischen Kommissar. Und einer, der ihn am Schluss fast umbringt.
Es ist Camilleris 16. Krimi mit Kommissar Montalbano; sieben weitere, die noch nicht ins Deutsche übersetzt sind, hat der sizilianische Autor schon geschrieben. Darauf dürfen sich die Leser freuen, denn Camilleri ist in diesem Krimi in Bestform, schafft eine unheimliche Atmosphäre und Thriller-Spannung.
Eigentlich sind es zwei Fälle, die den Kommissar aus Vigàta beschäftigen und die er am Schluss zusammen puzzelt: Bei einem greisen, sonderlichen Geschwisterpaar findet der Kommissar eine massakrierte Gummipuppe; später taucht eine Zwillingspuppe davon in Vigàta auf.
Und dann verschwindet eine 18-Jährige, die Spur führt in ein Bordell, und Montalbano bekommt geheimnisvolle Lyrik-Botschaften per Brief geschickt. Dass es der Mörder des jungen Mädchens ist, der mit dem Kommissar mit den Rätseln-Botschaften Katz und Maus, das „Spiel des Poeten“, spielt, merkt Montalbano fast zu spät.
Seine Freundin Ingrid, die aus Schweden zu Besuch in Sizilien ist und plötzlich einen 20 Jahre jungen Verehrer in Vigàta hat, spannt Montalbano auch ein. Für den Kommissar ist die Suche nach einer Bestie, die die Leiche des Mädchens furchtbar zugerichtet hat, ein sehr gefährliches Spiel, und die Schlussszene erinnert an die Thriller von Simon Beckets Hunter-Trilogie.
Camilleri erzählt mit Hochspannung und seiner gewohnt schönen Sprache. – Dies ist einer der besten Montalbano-Krimis. Am 10. September erschienen dann „Das Lächeln der Signorina“ und „Der ehrliche Dieb“.

Andrea Camilleri: Das Spiel des Poeten.
Bastei Lübbe, Mai 2015.
272 Seiten, Gebundene Ausgabe, 19,99 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Julia Gaß.

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