Amy Gentry: Good as Gone

Vor acht Jahren ist die 13-jährige Julie nachts spurlos aus ihrem Elternhaus verschwunden. Einziger Anhaltspunkt ist die Beobachtung ihrer damals 10-jährigen Schwester Jane, die aus einem Versteck heraus beobachtet haben will, wie Julie von einem Mann mit einem Messer aus dem Haus geführt wurde. Das ist nun acht Jahre her und von Julie fehlt jede Spur. Doch eines Abends steht wie von Geisterhand eine junge Frau vor der Tür der Eltern: Julie! Freudig wird sie wieder in die Familie aufgenommen und umsorgt. Sie scheint Schlimmes erlebt zu haben und berichtet von Verschleppung und jahrelanger Vergewaltigung durch einen mexikanischen Drogenring. Doch Anna, Julies Mutter, beginnt bald an der Geschichte zu zweifeln.

„Good as Gone“ ist toll erzählt! Die Haupthandlung findet in der Gegenwart statt und beschreibt die Geschehnisse aus der Sicht von Anna. Sie ist als Mutter völlig aus dem Häuschen, als ihre jahrelang vermisste Tochter plötzlich vor der Tür steht. Durch Julies Verschwinden ist ein dunkles Loch in ihrem Leben entstanden, das sie nun wieder zu füllen versucht. Doch bald kommen Zweifel an Julies Geschichte rund um die Verschleppung. Warum sollte die junge Frau lügen? Parallel dazu wird die Geschichte des Mädchens rückwärts erzählt. Dadurch kommt man als Leser oder Leserin eventuell schon etwas früher auf die Lösung, das tut dem Lesevergnügen allerdings keinen Abbruch.

„Good as Gone“ ist ein sehr ruhiger Thriller, interessant erzählt, aber eben nicht das blühende Leben. Wer actionreiche Kost und Turbulenzen sucht, ist hier falsch. Die Geschichte passiert eher im Zwischenmenschlichen. Manchmal wirkt die Handlung sogar sehr verworren, da beide Stränge in unterschiedliche Richtungen erzählt werden. Hier den Überblick zu behalten, ist nicht einfach.

Das Gerne verfehlt dieser Roman deutlich, manchmal ist er etwas diffus erzählt, alles in allem aber eine interessante Geschichte!

Amy Gentry: Good as Gone.
C. Bertelsmann, Februar 2017.
320 Seiten, Taschenbuch, 12,99 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Janine Gimbel.

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