Alexandra Kui: Solange es hell ist

Die 15-jährige Mika hat einen Plan, als sie vom Familienurlaub im Harz mit dem etwas in die Jahre gekommenen Familienauto türmen will. Ihre 11-jährige Schwester Penny und der 5-jährige Bruder Elias müssen natürlich auch mit – und das erfordert einiges an Planung. Im Nebel eines Morgens packt Mika alles zusammen und setzt die Geschwister mit ins Auto. Einen Führerschein hat sie übrigens nicht, so schwer kann das mit dem Autofahren allerdings nicht sein. Ein Ziel hat Mika immerhin: einen Leuchtturm irgendwo in Dänemark, an dem ihre Mutter vor 16 Jahren ihren Vater kennenlernte. Wo dieser Leuchtturm genau steht, weiß Mika allerdings nicht. So viele Leuchttürme wird Dänemark schon nicht haben …

Alexandra Kui entwirft in ihrem Jugendroman einen Roadtrip der besonderen Art von drei Minderjährigen durch Deutschland und Dänemark. Mika will sich und ihre Geschwister bei ihrem Vater unterbringen, den sie persönlich nicht kennt und der auch nicht der Vater ihrer beiden Geschwister ist. Zudem weiß sie nicht, wo er wohnt, wie er lebt und überhaupt … das kann natürlich nicht gut gehen, sorgt aber für die Leserinnen und Leser für einige witzige, aber auch herzzerreißende Momente.

Einen wichtigen Anteil daran haben die drei wichtigsten Figuren. Mika hat mit ihren 15 Jahren Träume, die sie allerdings nicht verwirklichen kann. Ihre Mutter ist alleinerziehend mit wenigen finanziellen Mitteln, bis vor kurzem bekam sie nicht einmal ihren eigenen Tagesablauf geregelt. Erst in letzter Zeit hat sie einen Job, etwas Geld ist für einen Urlaub übrig. Sie hat drei Kinder von drei verschiedenen Männern und ist zurzeit Single. Ihre Tochter Mika ist verantwortungsbewusst und einfallsreich, eine junge Heldin, die einem sofort sympathisch ist. An ihrer Seite hat sie ihre beiden Geschwister. Die 11-jährige Penny ist schon mitten in der Pubertät, liebt ihr Handy und alles, was man als Mädchenkram bezeichnen würde. Sie will wie eine Erwachsene behandelt werden und hinterfragt natürlich oft, was Mika auf der seltsamen Reise tut. Und dann ist da noch der 5-jährige Elias, der gerne Barfuß läuft und den Roadtrip mit seinen Kommentaren aufhellt. Alle drei Figuren zusammen ergeben ein herrliches, wunderbar lesbares Bild und man möchte die drei am Ende gar nicht mehr loslassen, da man sie so liebgewonnen hat.

Alexandra Kui gelingt ein herrlich sommerlicher Roman zum Mitfiebern und Mitfühlen. Neben Jugendlichen ab 14 Jahren sollten auch interessierte Erwachsene daran ihren Spaß haben. Die Autorin hat einen wirklich tollen Schreibstil, der den Einstieg in die Geschichte zusammen mit den sympathischen Figuren wirklich leicht macht.

Eine tolle Geschichte mit vielen Hindernissen, Spaß, aber auch etwas fürs Herz – alle Daumen nach oben!

Alexandra Kui: Solange es hell ist.
cbj, März 2018.
320 Seiten, Gebundene Ausgabe, 17,00 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Janine Gimbel.

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