Agatha Christie: Mord mit verteilten Rollen (1954)

Als Hercule Poirot von seiner alten Bekannten, der Kriminalautorin Ariadne Oliver, dazu aufgefordert wird, sofort zu ihr zu kommen, rechnet er zunächst mit einem Notfall, zumal Mrs. Oliver sehr geheimnisvoll tut. Bei ihr angekommen, muss er jedoch feststellen, dass seine Anwesenheit nichts mit einem Mord oder dergleichen zu tun hat. Mrs. Oliver organisiert gerade eine Mörderjagd als Attraktion für das Gartenfest auf einem großen Landsitz. Als echter Detektiv soll Poirot am Ende des Festes die Preise verteilen.

Zunächst ist Poirot alles andere als begeistert von der Rolle, die er spielen soll, dann weiht Mrs. Oliver ihn jedoch in den wahren Grund für seine Anwesenheit ein: Ohne bestimmte Beweise zu haben, hat sie das Gefühlt, dass irgendetwas mit den Leuten nicht stimmt, für die sie diese Mörderjagd inszeniert. Ihr ist aufgefallen, dass es immer wieder dazu kommt, dass sie von verschiedenen Leuten in eine ganz bestimmte Richtung gedrängt wird, was die Planung ihrer Mörderjagd angeht. Das ist ihr nicht geheuer und sie bittet Poirot um seinen sachlichen Blick auf die ganze Situation.

Mit dem Tag des Festes wird das geplante Spiel zu bitterem Ernst. Das Mädchen, das die Leiche spielen sollte, wird wirklich tot aufgefunden, genauso ermordet wie es in der Mörderjagd vorgesehen war. Jeder der über hundert Gäste wird zum Verdächtigen. Zum Glück ist Hercule Poirot zur Stelle, um Licht in die verworrenen Zusammenhänge des Mordes zu bringen.

„Mord mit verteilten Rollen“ ist wie die meisten Bücher von Agatha Christie voller Spannung und komplizierter Verwicklungen, die sich am Ende in einem brillanten Finale auflösen.

Das Buch ist relativ kurz und damit genau das Richtige für zwischendurch für jeden Krimifan.

Durch die Anwesenheit von Mrs. Oliver werden viele Situationen aufgelockert, denn als chaotische Schriftstellerin, die sich die kompliziertesten Morde ausdenkt und die wildesten Theorien zu jedem Verbrechen hat, ist sie das genaue Gegenteil von Poirot, der mit seiner logischen Denkweise immer nach der sinnvollsten Lösung sucht. Eine bewundernswerte Dynamik, die sowohl alte Fans der Autorin als auch neue Leser zum Lachen bringen wird.

Ein unterhaltsamer wie zeitloser Klassiker.

Agatha Christie: Mord mit verteilten Rollen (1954).
Atlantik, Oktober 2020.
272 Seiten, Taschenbuch, 12,00 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Isabella M. Banger.

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2 Kommentare zu “Agatha Christie: Mord mit verteilten Rollen (1954)

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