A. J. Rich: Dein letzter Tag

Dein letzter Tag von A J RichAls Morgan zurück in ihre Wohnung kommt, spürt sie sofort, dass etwas nicht stimmt. Ihre drei Hunde, zwei Pitbulls und ein Pyrenäenberghund, kommen ihr entgegen und verteilen überall rote Spuren. Im Schlafzimmer entdeckt Morgan dann die grausame Wahrheit. Ihr Verlobter Bennett liegt bis zur Unkenntlichkeit zerfleischt auf dem Bett. Können Morgans Hunde wirklich zu einer solch grausamen Tat fähig sein? Sie versteht die Welt nicht mehr und der Boden wird ihr unter den Füßen weggerissen. Doch sie muss die Wahrheit herausfinden und entdeckt schon bald auf ein Lügengebilde, in das sich Bennett verflochten hatte. Denn er hat auch noch andere Verlobte, von denen die meisten in letzter Zeit zu Tode gekommen sind …

Morgan studiert Kriminologie und hat Bennett über das Internet kennengelernt, als sie auf der Suche war nach möglichen Tätern und Opfern, die in bestimmte Muster passen. Bennett schien harmlos, sah nicht sonderlich gut aus, hatte aber eine interessante Ausstrahlung. Morgans Hunde konnte er noch nie leiden, beschwerte sich ständig über Haare auf seiner Kleidung und kam schlecht mit den drei Tieren aus. Was sie jedoch dazu getrieben haben könnte, Bennett zu töten, das erschließt sich Morgan nicht. Eines der Tiere wurde beim auf die Entdeckung der Tat folgenden Polizeieinsatzes getötet. Während sie sich auf die Suche nach der Wahrheit begibt, wird auch ein Urteil über das Leben der beiden verbliebenen Hunde gefällt.

„Dein letzter Tag“ ist ein interessanter, teils spannender Psychothriller. Hier ist fast nichts durchschaubar und viele verschiedene Varianten denkbar. Als Leser oder Leserin tappt man gemeinsam mit der Protagonistin sehr lange im Dunkeln. Was den Gesamteindruck des Buches leider ein bisschen trübt, ist Morgans Studium. Sie kennt sich sehr gut mit Opfern, Tätern und allem, was dazugehört, aus. Dieses Wissen fließt in die Geschichte ein und stört den Fluss der Geschichte. Immer wieder wird die Handlung unterbrochen, um teilweise seitenlang über kriminologische Zusammenhänge zu philosophieren. Wäre dieses kleine Manko nicht, wäre „Dein letzter Tag“ großartig. So ist es immerhin ein gelungener Thriller mit Theorieelementen, die es nicht unbedingt oder zumindest nicht in diesem Ausmaß gebraucht hätte.

A. J. Rich: Dein letzter Tag.
Blanvalet, Juni 2016.
352 Seiten, Taschenbuch, 9,99 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Janine Gimbel.

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