A. G. Riddle: Die Atlantis-Trilogie 01: Das Atlantis-Gen

riddleIn der Antarktis wird von einem mysteriösen, global agierenden Konzern ein altes Nazi-U-Boot entdeckt. Dass dieses auf einem offensichtlich uralten, technisch hoch entwickelten Relikt thront, überrascht die Agenten der Immari wenig. Seit Jahrhunderten agieren sie, ohne Rücksicht auf Moral oder Gesetz scheinbar nur einem Ziel verpflichtet – dem Überleben der Menschheit. Dass sie dabei bereit sind, unschuldige Opfer in Kauf zu nehmen haben sie hinreichend bewiesen. Die Anschläge in New York und Washington, die unter dem Begriff 9/11 in den allgemeinen Sprachschatz eingingen gehen ebenso auf ihr Konto, wie der Konflikt in Afghanistan.

Schon während des ersten Weltkriegs gruben Beauftragte der Immari unterhalb des Felsens von Gibraltar nach und an einem anderen Artfakt.

Doch warum gehen die Agenten mit einer derartigen Brutalität und Skrupellosigkeit bei der Verfolgung ihrer Ziele vor, schrecken vor Massenmord, Kindermissbrauch ja einem Atomschlag oder dem Einsatz biologischer Waffen nicht zurück?

Die Antwort könnte ein altes Tagebuch, die von den Immari gejagten Flüchtigen und die Erforschung der Artefakte geben – wenn, ja wenn nicht persönliches Machtstreben und eine skrupellose herbeigeführte Pandemie dafür sorgen würden, dass der Menschheit die Zeit buchstäblich davonläuft …

Was ist das für ein Roman, einmal mehr der Auftakt einer Trilogie, der international die Bestsellerlisten gestürmt hat?

Nun Riddle hat sich weidlich in der Mythologie bedient, berichtet uns von lang vergangenen Zeiten, von Geheimbünden, evolutionären Sprüngen in der Menschheitsentwicklung und von Atlantis.
Dabei rast er förmlich von einem exotischen Schauplatz zum Nächsten, legt ein ungeheures Tempo vor.

In sehr kurzen, stakkatoartig aufeinander folgenden Kapiteln berichtet er dabei im wesentlich aus zwei Sichtweisen von den Ereignissen.
Ausgehend von dem Überfall Immaris auf die Niederlassungen Clocktowers, einer weiteren Geheimgesellschaft, die versucht die Umtriebe Immaris einzudämmen, begegnen wir den beiden handlungsrelevanten Personen auf beiden Seiten.

Mit dem ehemaligen CIA Agenten David Vale stellt er uns dabei den üblichen Heldentypus vor. Selbstlos, mit einer geheimnisvollen Vergangenheit belastet, wirkt der Mann angeschlagen, angezählt und doch nicht tot zu kriegen.

Sein Gegenüber, der Immari Anführer Dorian Sloane dagegen ist ein unangenehmer Charakter – ein Bösewicht par excellence, der zur Erreichung seiner Ziele bereits ist im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen zu gehen.

Ständig überrascht der Autor seinen Leser mit neuen Enthüllungen, mit sensationellen Entdeckungen und Offenbarungen der besonderen Art. Das ist oftmals in sich nicht ganz logisch, wirkt fast schon überfrachtet – die Verbindung zu den Nazis z.B. war mir dann doch zuviel des Guten – verwöhnt den Rezipienten aber auch mit Action non-stop und aberwitzigen Verfolgungsjagden und Kämpfen.

So ist dies ein Roman, der zwar keine grosse Message transportiert, der dafür aber kurzweilig unterhält, ohne den Leser intellektuell zu überfordern.

A. G. Riddle: Die Atlantis-Trilogie 01: Das Atlantis-Gen.
Heyne, Juni 2015.
640 Seiten, Taschenbuch, 9,99 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Carsten Kuhr.

Teilen Sie den Beitrag mit Ihren Freunden und Kontakten:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.